XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_442"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_442"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.013S PT0.179S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_442</phrase></query>)];
1 - 1
nach Safed.HÛLE-SEE. 20. Route. 391

Historisches. Dieser Chân hat seinen Namen davon, dass nach einer
Tradition, welche bis in das Zeitalter der Kreuzzüge hinaufreicht, hier
der Brunnen gewesen sein soll, in welchen Joseph von seinen Brüdern
geworfen wurde; die Grube wird hier gezeigt. Die Tradition geht wahr-
scheinlich
davon aus, dass man in dem benachbarten Safed das Dôthân
der Schrift vermuthete; in jener frühen Zeit, in welcher Joseph lebte,
nomadisirten aber die Hebräer meistenteils im Süden Palästina’s,
nicht hier.

Von Chân Djubb Yûsef direct nach Bânias (10 St.). Bei dem
Chân Djubb Yûsef geht die Karawanenstrasse vorbei, die von ʿAkka direct
über Djisr Benât Yaʿkûb nach Damascus führt (s. R. 21, b). Der Weg nach
ʿAin Mellâha läuft zuerst direct nordwärts mit dieser Route zusammen;
nachdem man das Wâdi Naschîf überschritten hat, biegt man nach 18 Min.
l. ab und geht längs der Berge von Safed l. Der Strich Landes heisst Ard
el-Chait.
Der Blick auf das obere Ghôr öffnet sich; nach St. erreicht
man den Thalboden desselben, l. oben liegt das Dorf Djaûne; man über-
schreitet
das Wâdi Firʿim; nach ½ St. sieht man l. el-Moghar. Von hier
an wird l. neben dem Hermon auch der beschneite Gipfel des Sannîn
(S. 522) sichtbar. Die Ebene ist wenig angebaut, Nach 25 Min. erreicht
man das Dorf el-Wukas; nach 45 Min. den Bach Nahr Hendâdj. Oben l.
an den Abhängen liegen die Ruinen von Kasyûn, worunter die Ueberreste
eines Tempels (oder einer Synagoge) bei zwei Reservoirs. Von Nahr Hen-
dâdj
erreicht man ʿAin Mellâha in 1 St. Hier ist eine schöne Quelle. Die
Maulthiertreiber pflegen auf der Wiese bei der Mühle zu übernachten, der
Boden ist aber feucht und ungesund und man übernachtet viel besser in
einem Dorf, auf der Anhöhe l., bevor man nach ʿAin Mellâha kommt, in
Kebâʿa oder Marûs, von wo man den Hûle-See übersieht.

Historisches. Der See Hûle ist mit dem aramaeischen Chûl (I Mos.
10,23) zusammengestellt worden, was aber fraglich scheint. Josephus nennt
(Alterth. XV, 10, 3) die ganze Gegend Ulatha, den See Samachonitis. In
althebräischer Zeit hiess er Wasser Merom (Jos. 11, 5, 7); hier schlug
Josua die mit Jabin von Hazor verbündeten Kanaʿaniter.

Der See Hûle ist ein dreieckiges Becken von 69m Tiefe und liegt
83m über dem Spiegel des Mittelmeeres. Eine Menge Wasservögel, beson-
ders
auch Pelicane, Enten etc. beleben die umliegenden Sümpfe, doch
machen letztere es unmöglich, sich von N. dem eigentlichen Seebecken zu
nahen; auf den andern Seiten sind die Ufer hingegen nicht bewachsen.
Im N. bildet das Dickicht der Papyrusstaude (arab. babîr) förmlich un-
durchdringliche
Mauern. Erst in neuester Zeit ist der See vermittelst
einer Barke genauer untersucht worden (the Rob Roy on the Jordan etc.
by Macgregor, 3rd ed., London 1870).

Die Ebene N. vom Hûlesee bildet ein ziemlich regelmässiges Becken
von etwa 2 St. Breite; die östlichen Berge sind weniger steil, als die west-
lichen
, steigen aber höher empor. Die breite Mitte des Thals ist grössten-
theils
mit Sümpfen bedeckt; Büffel, den hier hausenden Beduinen gehörig,
wälzen sich darin herum. Diese Beduinen (Ghawârine) sind in der Re-
gel
harmlos; sie beschäftigen sich mit Jagd, Fischfang und Viehzucht.
Die Thalseiten haben einen guten Boden; wenn die Sümpfe canalisirt
würden, so könnte ein viel bedeutenderer Bodenertrag erzielt werden, als
jetzt der Fall ist. Um die Sümpfe zu vermeiden, führt die Strasse den
W. Bergen entlang, bisweilen ganz nahe am Abhang; nach circa 1 St.
10 Min. liegt l. ʿAin el-Belâta; nach 2 St. 15 Min. kreuzt man unterhalb
der Festung Hunîn (S. 397) l. den Nahr Derdâra, einen Zufluss des Jordan,
der von Merdj ʿIyûn (S. 469) herabkommt. Bei einer Ruine el-Chân r.
hat man das antike Hazor gesucht (vgl. S. 397). Man biegt nun gegen
NO. ab; in einer guten Stunde erreicht man Djisr el-Ghadjâr (S. 398).

Am Chân Djubb Yûsef läuft die Römerstrasse nach N. vorbei.
Hier beginnt statt des Basalts wieder Kalkgestein zu Tage zu treten.
In NW. Richtung aufwärts steigend erreicht man nach 55 Min.
einige Ruinen; nach 15 Min. kommt man zu einer schönen von